Ich arbeite gerne, aber mein Alter entwertet mich auf dem Arbeitsmarkt

Ich bin 66 Jahre, Soziologin und Quereinsteigerin in die IT Branche seit meinem 34. Lebensjahr. Ab 50 unterstützte ich als freiberufliche technische Redakteurin 13 verschiedene Unternehmen. Meine Flexibilität hat mich allerdings nicht davor bewahrt, mit 64 Jahren in eine Auftrags- und Bewerbungskrise hineinzurutschen.
Inzwischen habe ich einen Einstieg als Sicherheitsmitarbeiterin (nach einer Prüfung in Sachkunde 34 a) gefunden. Ich arbeite 14 Tage im Monat mit 12 Stunden pro Tag,  2 – 3 Nachtschichten fallen auch an. Bezahlt werde ich nach Mindestlohn und erhalte Zuschläge für Arbeit an Wochenenden und in der Nacht.
Bin ich zufrieden mit dieser Lösung? Ja. Denn sie ermöglicht mir einerseits mehr zu verdienen als mein Rentenanspruch. Gleichzeitig habe ich genug freie Zeit, um mich zum Thema „Mäuse für Ältere“ zu engagieren und zu vernetzen. Letztendlich ist es es aber nur ein Kompromiss. Meine Erfahrung, dass mein Alter auf dem Papier mich automatisch entwertet auf dem Arbeitsmarkt, passt so gar nicht zum Gerede über den Fachkräftemangel und die Rentenkrise!

Karin

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